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und Wetterbeeinflussung |
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Bernd Senf in |
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Die
folgenden Ausführungen über Wilhelm Reichs Wetterexperimente werden nur
verständlich aus dem Gesamtzusammenhang seines Forschungsprozesses. In emotion 1/1980 und
emotion 2/1981 wurde bereits eine Einführung in die
vorangegangenen Arbeiten von Reich gegeben (*1). Ich will an dieser
Stelle nur noch einmal stichwortartig einige Etappen dieses
Forschungsprozesses benennen: I.
Von der Psychoanalyse zur Wetterforschung In
seinen praktischen Erfahrungen als Psychotherapeut hatte Reich in den 20er
Jahren den Zusammenhang zwischen Neurose und Stauung sexueller Energie
aufgedeckt. Anfang der 30er Jahre untersuchte er vor allem die gesellschaftliche
Funktion der Triebunterdrückung und interpretierte sie als einen
Mechanismus zur charakterstrukturellen Anpassung der Menschen an die äußeren
Herrschaftsverhältnisse. Danach widmete er sich verstärkt der Frage nach
dem Wesen der sexuellen Energie. Mit biophysikalischen Grundlagenforschungen
gelang ihm der Nachweis einer bis dahin unbekannten Energie, die er "Orgonenergie"
nannte und als treibende Kraft aller Lebensprozesse und als
bioenergetische Wurzel der Emotionen interpretierte. Das freie Strömen
und Pulsieren dieser Energie wird als Lust erlebt, die durch psychische
und körperliche Panzerung hervorgerufene Stauung dieser Energie als
Angst. Den unterschiedlichen Charakterstrukturen entsprechen
unterschiedliche Strukturen der körperlichen Panzerung und damit der
Stauung und destruktiven Umlenkung der biologischen Energie in
psychische und psychosomatische Krankheiten ("Biopathien"). In
seinen Experimenten zur Biogenese hat Reich nachgewiesen, dass bereits die
kleinsten Einheiten des Lebendigen eine Einheit von stofflicher Substanz
und treibender biologischer Energie sind. Lebendige Prozesse können
demnach nicht nur auf der stofflichen Ebene (die allein von der
herrschenden Medizin untersucht wird), sondern auch auf der Ebene ihres
bioenergetischen Funktionierens gestört werden: durch eine Blockierung
der bioenergetischen (und plasmatischen) Pulsation der Zellen bzw.
einzelner Teile des Organismus. Das therapeutische Konzept von Reich
bestand entsprechend in der Auflösung der Blockierungen und in der
Wiederherstellung der natürlichen Selbstregulierung des Organismus. Ende
der 30er Jahre entdeckte Reich, dass die Orgonenergie auch außerhalb lebender
Organismen existiert, in unterschiedlicher Konzentration den gesamten
Raum ausfüllt und einer inneren Pulsation unterliegt. Mit dem "Orgon-Akkumulator"
entwickelte er ein Gerät zur Akkumulation atmosphärischer Orgonenergie,
das sich therapeutisch zur bioenergetischen Stärkung geschwächter
Organismen verwenden ließ und mit dem erstaunliche Heilerfolge erzielt
werden konnten. Ausgehend von der Hypothese, dass konzentrierte
Orgonenergie auch zur Immunisierung gegenüber radioaktiver Strahlung
eingesetzt werden könnte, untersuchte Reich 1951 die Wechselwirkung
zwischen Orgonenergie und Radioaktivität (ORANUR-Experiment). Das
Experiment nahm einen unerwartet dramatischen Verlauf: Bereits geringere
Mengen radioaktiver Strahlung wirkten zusammen mit hochkonzentrierter
Orgonenergie in einer Weise, die die atmosphärische Orgonenergie der
Umgebung in hochgradige Erregung versetzte und bei den
Mitarbeiter(inne)n - je nach Struktur ihrer körperlichen Panzerungen -
unterschiedliche, z. T. schwere Krankheitssymptome hervorrief (ORANUR-Krankheit). Reich
interpretierte diese Auswirkungen als Folge einer bioenergetischen
Funktionsstörung der Organismen, verursacht durch eine Funktionsstörung
der sie umgebenden Orgonenergie. Radioaktive Strahlung würde demnach die
Lebensprozesse nicht nur auf der stofflichen Ebene angreifen, sondern auch
auf der bioenergetischen Ebene, auf der es nach Reich keinen wirksamen
Strahlenschutz geben kann, weil Orgonenergie alle Materie durchdringt. Die
in ihrer natürlichen Pulsation erstarrte Orgonenergie bezeichnete Reich
später als DOR (Deadly ORgone)-Energie. II.
Erstarrte atmosphärische Pulsation und Smog 1.
Die Entdeckung der energetischen Erstarrung der Atmosphäre Etwa
ein Jahr nach Beendigung des ORANUR-Experiments - 1952 - beobachtete
Reich und seine Mitarbeiter eine auffällige Veränderung der atmosphärisch-klimatischen
Bedingungen in der ländlichen Umgebung seines Laboratoriums in Orgonon/Rangeley/Maine/USA,
die den Aufenthalt in dieser Gegend immer unerträglicher machten. Reich
beschreibt diese Veränderungen wie folgt: „Stille
und Öde breiten sich über die Landschaft, wobei das betroffene Gebiet
von der nicht in Mitleidenschaft gezogenen Umgebung deutlich abgegrenzt
ist. Die Stille drückt sich darin aus, dass alles Leben in der Atmosphäre
zu sterben scheint. Die Vögel hören auf zu singen, die Frösche hören
auf zu quaken. Man hört kein Geräusch des Lebens. Vögel fliegen tief
und verstecken sich in den Bäumen. Die Tiere kriechen viel langsamer als
sonst am Boden hin, und die Blätter und die grünen Nadeln der Bäume
sehen sehr „traurig" aus; sie hängen herab und verlieren ihre
innere Spannung und die Fähigkeit, sich wieder aufzurichten. Alles
Leuchten und aller Glanz verschwindet von den Seen und aus der Luft. Die Bäume
sehen schwarz aus, als ob sie abstürben. Man hat tatsächlich den
Eindruck von Schwärze oder besser von Öde. Es ist nicht so, als ob etwas
'in die Landschaft hineingekommen wäre'. Es ist eher, als ob der
Lebensfunke aus ihr verschwunden sei.“ (*2) Die Veränderung
in der Atmosphäre stand in Zusammenhang mit dem Auftauchen von schwarzen
„Wolken", die meist von Westen her aufzogen, sich über dem Gebiet
von Orgonon festsetzten und sich immer mehr verdichteten. Reich nannte
diese konturlosen und diffusen Gebilde später DOR-Wolken, weil sich
zeigte, dass es sich um eine in ihrer Pulsation erstarrte und dadurch
lebensfeindliche Form der atmosphärischen Orgonenergie handelte. „Es ist
wichtig, dass die DOR- Wolken auftauchen, während die Sonne scheint. Die
grüne Farbe der Bäume und Wiesen verschwindet von den Bergen. Alles
sieht schwarz und matt aus. Der fehlende Glanz lässt sich durch eine
Verminderung der orgonotischen Pulsation und des Orgon-Metabolismus in
Pflanzen und Tieren erklären. Dies scheint dadurch bestätigt, dass an
der Oberfläche von Seen die orgonotische Pulsation ebenfalls aufhört.
Das Wasser wird ruhig und regungslos.“ (*3) „Der
DOR-Notstand in Orgonon verschlechterte sich schnell im Lauf des Monats
April. Die emotionellen und körperlichen Belastungen wurden unerträglich,
und es war jetzt eine Frage von Leben und Tod, ob es uns gelingen würde,
die schwarzen Ansammlungen von DOR- Wolken, die immer häufiger über
Orgonon hingen, zu beseitigen.“ (*4) 2.
Die
Auflösung der atmosphärischen Erstarrung Diese
Problemlage sollte für Reich zum Ausgangspunkt für die Begründung einer
ganz neuen Forschungsrichtung werden, die ihn zu umwälzenden Entdeckungen
im Zusammenhang mit der Erklärung und Beeinflussung des Wetters führte.
Auf der Grundlage seiner Forschungen über die Funktionsgesetze der
Orgonenergie entwickelte er Instrumente zur orgonenergetischen Beeinflussung
der Atmosphäre, deren Anwendung völlig neue Möglichkeiten einer
Wetterbeeinflussung eröffnet und die es möglich erscheinen lässt, den
schon weit fortgeschrittenen Prozess der Zerstörung atmosphärischer
Selbstregulierung tendenziell umzukehren. In Experimenten, die sich über
mehrere Jahre erstreckten und 1956 wegen eines gegen ihn eingeleiteten
Gerichtsverfahrens abgebrochen werden mussten, gelang Reich u.a. die
Beseitigung von Smog, die künstliche Erzeugung von Regen - auch in Wüstengebieten
- und die künstliche Auflösung von Nebel. Die Anwendung seiner
Wetterbeeinflussung dient der Wiederherstellung der zerstörten
klimatischen Selbstregulierung. Ihre Wirksamkeit ist inzwischen durch
entsprechende Experimente anderer Forscher wiederholt bestätigt worden. Gemessen
an unseren üblichen Vorstellungen über Technologie und technischen
Fortschritt erscheinen die von Reich entwickelten Geräte zur Wetterbeeinflussung
unglaublich primitiv. Aus früheren Beobachtungen wusste Reich, dass sich
in Metallrohren gegenüber der Umgebung ein höheres Orgonpotential
aufbaut und dass zwischen Wasser und Orgonenergie eine starke Anziehung
besteht. Außerdem hatte er schon früher beobachtet, dass unterschiedlich
starke Orgonpotentiale nicht die Tendenz haben, einander auszugleichen,
sondern dass umgekehrt das größere Orgonpotential dem kleineren die
Energie bis zu einer bestimmten Sättigungsgrenze hin entzieht Auf der
Grundlage dieser Funktionsprinzipien montierte Reich mehrere parallele,
einige Meter lange Metallrohre mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern,
verband sie an einem Ende jeweils mit langen Metallschläuchen und leitete
diese Schläuche in Wasser. Der Grundgedanke war der, dass die in den
Metallrohren und -schläuchen konzentrierte Orgonenergie vom Wasser angezogen
wird und dadurch ein Energiesog entsteht, der sich in Richtung der Metallrohre
in der atmosphärischen Orgonenergie
fortsetzt (*5). Wenn es sich bei den DOR-Wolken um eine besondere Form der
atmosphärischen Orgonenergie handelte, könnten sie sich u.U. dadurch
beeinflussen lassen, dass die Metallrohre auf die DOR-Wolken gerichtet
wurden. Reich war schließlich selbst verblüfft, welche Wirkung von
diesen Geräten ausging: „Die Wirkung trat augenblicklich ein: Die schwarzen DOR- Wolken
begannen zusammenzuschrumpfen. Und immer wenn wir die Rohre gegen die
OR-Energieströmung, d. h. nach Westen, richteten und nur wenige Minuten
die OR-Energie 'zogen', wie wir es nannten, setzte eine Brise von Westen
nach Osten ein und frische, blau-graue OR-Energie strömte nach, wo kurz
zuvor noch die drückenden OR- Wolken gewesen waren. Bald erkannten wird,
dass auch Regenwolken beeinflusst und bewegt werden konnten, wenn man mit
diesen Rohren in bestimmter Weise operierte. Aus den ersten tastenden
Versuchen, den Notstand in Orgonon zu beheben, entwickelten sich allmählich
systematischere Versuche, sowohl Wolken entstehen zu lassen und zu zerstören,
als auch Regen zu machen und Regen zu stoppen.“ (*6) Die
Experimente bestätigten Reichs Vermutung, dass es sich bei den DOR-Wolken
um eine in ihrer Pulsation erstarrte Form der Orgonenergie handelte, die
sich unter Einsatz der beschriebenen Geräte wieder zum Strömen und Pulsieren
bringen ließ. Je mehr pulsierende Orgonenergie aus der Umgebung angesaugt
werden konnte, um so schneller ließen sich die DOR-Wolken auflösen und
die natürlichen atmosphärischen Bedingungen wiederherstellen. Reich gelang
es auf diese Weise, die unter dem Einfluss der DOR-Wolken unerträglich
gewordenen klimatischen Bedingungen in der Gegend um Orgonon wieder zu
normalisieren. 3.
Auflösung
atmosphärischer Erstarrung und Smog-Beseitigung Vor dem
Hintergrund dieser Experimente gelangte Reich auch zu einem tieferen
Verständnis des Auftretens von Smog, der nach seiner Auffassung nur aus
der Einheit stofflicher und energetischer Vorgänge in der Atmosphäre
erklärt werden kann. Die Erstarrung der orgonenergetischen Pulsation der
Atmosphäre in Form von DOR schafft die energetischen Voraussetzungen
dafür, dass die stofflichen Partikel (Russ, Nebel) sich nicht mehr verteilen
bzw. auflösen können: „Was
man über den Großstädten 'Smog' nennt, ist eine Mischung aus Nebel,
Russ usw. Dieser Nebel stagniert und löst sich nicht auf, wenn DOR-
Wolken in der Atmosphäre vorhanden sind. Er erscheint nicht nur über Großstädten,
sondern auch auf dem Land, wo keine industriellen Abgase vorkommen.
Allerdings kann das Verharren der DORWolken über den Großstädten
verstärkt werden durch die Abgase in den Industriegebieten. Das macht
die Situation schlimmer, als sie ohne Rauchpartikel in der Luft sein würde.“
(*7) Die
daraus entwickelte Methode zur Auflösung von Smog besteht entsprechend
in der Auflösung der orgonenergetischen Erstarrung der Atmosphäre und in
der Wiederherstellung ihrer natürlichen Pulsation. 4.
Atmosphärische
Erstarrung und Krankheit Die bei
Erstarrung der atmosphärischen Pulsation auftretenden Krankheitssymptome
hat Reich unter dem Begriff „DOR-Krankheit" zusammengefasst. Den
Hintergrund für diese Symptome sieht er darin, dass eine Blockierung der
atmosphärischen Orgonenergie unmittelbar auf energetischer Ebene auf eine
entsprechende Blockierung der orgonotischen und plasmatischen Pulsation
lebender Organismen einwirkt. Als typische Symptome der DOR-Krankheit
nennt Reich u.a.: „Allgemeine Schwäche und emotionelle Leiden. In
einigen Fällen wird die Schwäche unterbrochen oder sogar ersetzt durch
emotionelle Ausbrüche, oft Hass. Druck im Kopf, im Brustkorb, in den
Armen und Beinen sind gewöhnlich. Die Atmung ist schwierig, und Gefühle
des Mangels an Sauerstoff begleiten häufig das Leiden. Sehr großer Durst
tritt auf unter Bedingungen, die eine DOR-Atmosphäre fördern, so die
Gegenwart von fluoreszierendem Licht, Neonröhren in Restaurants; Uhren
mit Leuchtziffern, Röntgengeräte in Krankenhäusern in der Nähe von
Metallschränken, die als Orgon-Akkumulator wirken. Heiße Blitze wechseln
mit trübem Aussehen. Die Gesichter erscheinen bläulich bis purpur. Die
Leute scheinen sozusagen zu ersticken. Sie beklagen sich darüber, dass 'irgendwas in der Luft
liegt' oder 'irgendwas Merkwürdiges los ist'... Herzschwäche
mit nachfolgendem Tod kommt häufig vor, besonders wenn für längere Zeit
Nebel oder Nieselregen mit tiefhängenden Wolken die Zufuhr von frischem
Sauerstoff und Orgonenergie aus der Atmosphäre verhindert. Durchfall
ist eines der leidvollsten Symptome bei länger andauerndem DOR-Notstand.
Der Stuhl wird schwarz...Übelkeit kann sich zu häufigem Aufstoßen
entwickeln. Tachycardie ist ein nicht seltenes Symptom. Typisch ist auch
ein Schütteln oder ein Zittern von Muskelfasern in verschiedenen Teilen
des Körpers. Typisch für DOR-Krankheit ist auch eine emotionelle
Abgestumpftheit... Sie geht Hand in Hand mit einem trüben Blick in den
Augen, mit einem Ausdruck der Verzweiflung in den Gesichtszügen, der dem
Betreffenden nicht unbedingt bewusst ist.“ (*8) Die folgenden Schwerpunkte sind zusätzlich in der PDF-Datei (10 Seiten) zu finden:
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Die
folgende Abhandlung ist ein Versuch, begriffliche Grundlagen für eine ganzheitliche
Theorie der Emanzipation zu entwickeln. „Ganzheitlich“ in dem
Sinn, daß sie das dialektische Verhältnis von Mensch, Natur und
Gesellschaft zum Gegenstand hat: „Theorie der Emanzipation“ in dem
Sinn, daß - zunächst auf einer sehr allgemeinen Ebene - Bedingungen
formuliert werden, durch die Emanzipations-prozesse immer wieder blockiert
werden. Die Herausarbeitung solcher begrifflichen Grundlagen scheint mir
eine wichtige Voraussetzung zu sein, Die Abhandlung wird vor allem zurückgreifen auf Elemente der marxistischen politischen
Ökonomie und der von Wilhelm Reich begründeten Sexualökonomie
und versuchen, eine Synthese zwischen beiden Ansätzen zu entwickeln.
In dieser Synthese ist die vorwärts treibende Kritik der marxistischen
Theorie gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft und der bürgerlichen
Ideologie enthalten, während gleichzeitig versucht wird, bestimmte
Verengungen und Einseitigkeiten marxistischer Emanzipationsvorstellungen
und der daraus abgeleiteten Emanzipationsstrategie unter Einbeziehung des
Reichschen Ansatzes zu überwinden. Ich will zunächst die
Hauptgedanken der folgenden Abhandlung thesenartig voranstellen, um sie
anschließend im einzelnen abzuleiten:
Wenn
ich im folgenden näher auf die einzelnen Thesen eingehe, so wird es sich
gleichwohl um eine sehr komprimierte Verarbeitung und Verbindung unterschiedlicher
Gedankengänge handeln, die ich an anderer Stelle und in anderem
Zusammenhang ausführlich abgeleitet habe (*2). Worum es in der folgenden
Abhandlung geht, ist vor allem die Zusammenführung und Verknüpfung von
Gedankenfäden und Untersuchungsbereichen, die auf den ersten Blick
scheinbar wenig miteinander zu tun haben, deren Verknüpfung mir aber neue
Perspektiven für ein ganzheitliches Verständnis der Beziehung zwischen
Mensch, Natur und Gesellschaft und für eine allgemeine Theorie der Emanzipation
zu eröffnen scheint. Bezüglich
der Thesen über Reichs Forschungen zum Charakterpanzer möchte ich
verweisen auf die ersten beiden Hefte von „emotion“ (1/1980 und
2/1981), in denen diese Zusammenhänge ausführlich abgeleitet sind. (*3) Die von
Reich am Beispiel des Charakterpanzers aufgedeckten Zusammenhänge
zwischen Konfliktverdrängung, Systemerstarrung und Destruktion - die hier
als bekannt vorausgesetzt werden sollen - scheinen mir Ausdruck eines allgemeinen Funktionsprinzips zu sein, das in allen lebenden
Systemen wirksam ist. Unter lebenden Systemen verstehe ich nicht nur
einzelne lebende Organismen, sondern auch soziale Systeme der
unterschiedlichsten Art, angefangen bei der Zweierbeziehung über eine
Gruppe, Familie, Organisation oder Partei bis hin zur Gesellschaft als
Ganzes. Ich will mich im folgenden auf die Diskussion dieser Zusammenhänge
für die Gesellschaft als ganzes beschränken, speziell zunächst für
die kapitalistische. Später werde ich zu zeigen versuchen, dass dieses
Funktionsprinzip auch in den heute existierenden sozialistischen
Systemen wirksam ist. Die Übertragung
dieses Prinzips auf die Analyse der Gesellschaft bedeutet natürlich
nicht, dass der Kapitalismus und seine ökonomischen Bewegungsgesetze
nunmehr aus der Psychologie bzw. aus der Reichschen Sexualökonomie abgeleitet
werden soll. Ein solcher Versuch wäre von vornherein völlig verfehlt.
Gemeint ist vielmehr, dass jenseits der unterschiedlichen Bereiche (ökonomisches
System bzw. psychosomatisches System) allgemeinere Funktionsprinzipien
existieren, die innerhalb der einzelnen Bereiche unterschiedlichen konkreten
Ausprägungen unterliegen. Ich
will beginnen mit einer kurzen Darstellung der bürgerlich-liberalen
Ideologie, die von dem durch Marx aufgedeckten Grundkonflikt der bürgerlichen
Gesellschaft noch keinen Begriff hatte. Anschließend soll
herausgearbeitet werden, wie die Marxsche Aufdeckung des Grundkonflikts
und der daraus hervorgehenden Krisensymptome durch die bürgerliche
Sozialwissenschaft systematisch wieder verschüttet wurde.......
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Version: 24.06.08 21:25:26