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![]() Der Nebel um das Geld Broschiert 254 Seiten - Metropolis (8. Auflage) > Sept. 2005 ISBN: 3879984352 Bestellen |
Auf der Suche nach den Geheimnissen des Geldes Naturaltausch > allgemeine Zahlungsmittel > Goldwährung Die fatalen Folgen der Goldillusion Geldschöpfung und Staatsverschuldung Währungsentwicklung und Währungskrisen in Deutschland Ursachen und Folgen von Inflation und Deflation Der Zins als Ursache bzw. Verstärker der Krisen von Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft, Staat und 3. Welt Instrumente und Probleme der Geldpolitik Mögliche Alternativen zum bestehenden Geld- und Zinssystem Bretton-Woods-System und Dollar-Herrschaft Europäisches Währungssystem und Devisenspekulation Europäische Währungsunion: Chance oder Gefahr für
Europa? |
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Seine disziplinübergreifenden Veranstaltungen („Wege aus der ökologischen Krise", „Einführung in die Arbeiten von Wilhelm Reich", „Lebensenergie-Forschung", „Wiederbelebung der Natur" und „Grundlagen einer natürlichen Wirtschaftsordnung") finden immer wieder ein breites öffentliches Interesse. Zwischen dem Fließen des Geldes im sozialen Organismus einer Wirtschaft und dem Fließen der Lebensenergie im Organismus eines Menschen sieht Bernd Senf erstaunliche funktionelle Identitäten: Die Blockierung des Fließprozesses macht den betreffenden Organismus krank und destruktiv. Aus dieser Erkenntnis leitet er die Folgerung ab: Die Lösung (der Blockierung) ist die Lösung. Was dies in bezug auf den Geldfluß bedeutet, warum der Zins ein
destruktives Mittel der Sicherung des Geldumflaufs ist und welche
grundlegenden Veränderungen des Geldsystems erforderlich sind, um die von
ihm hervorgetriebenen Krisen zu vermeiden, davon u. a. handelt das
vorliegende Buch. |
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Inhaltsverzeichnis | |
1. |
Einführung |
2. |
Auf der Suche nach den Geheimnissen des Geldes |
2.1 | Woher kommt das Geld in unserem Portemonnaie? |
2.2 |
Was wäre eine Wirtschaft ohne Geld? |
2.3 | Vom Naturaltausch zum allgemeinen Tauschmittel |
3. | Funktionsweise und
Problematik der Goldwährung |
3.1 | Was bestimmt den Wert des Goldes? |
3.2 | Die Vorstellungen vom "Goldautomatismus" |
3.3 | Die Goldillusion und ihre fatalen Folgen |
3.4 | Die Problematik des Gold/Geld-Hortens |
3.5 | Die bisherigen Verknüpfungen von Gold/Geld und Zins |
3.6 | Die Banknote mit "Golddeckung" als Zahlungsmittel |
3.7 | Goldkernwährung und Ausweitung der Geldmenge |
3.8 | Kriegsfinanzierung und Auflösung der Goldwährung |
4. | Auswirkungen geldschöpfungsfinanzierter Staatsverschuldung |
4.1 | Staatsverschuldung bei Vollbeschäftigung |
4.2 | Staatsverschuldung bei Massenarbeitslosigkeit |
5. |
Währungsentwicklung und Währungskrisen in Deutschland (1914 - 1948) |
5.1 | Vom Ersten Weltkrieg zur Inflation 1923 |
5.2 | Währungsreform 1923 und Rentenmark |
5.3 | Rückkehr zur Goldkernwährung 1924 |
5.4 | "Schwarzer Freitag" 1929 und Beginn der Weltwirtschaftskrise |
5.5 | Das geldpolitische Versagen von Zentralbank und Regierung |
5.6 | Die währungspolitische Blindheit der Linken |
5.7 | Wirtschaftskrise und Nationalsozialismus |
5.8 | Die Beschäftigungspolitik der Nationalsozialisten |
5.9 | Die Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg |
6. | Auswirkungen schleichender
Inflation und Deflation |
7. | Die Problematik des Zinssystems |
7.1 | Geld wächst und wächst und wächst (pdf) |
7.2 | Sparen und Investieren im gesamtwirtschaftlichen Kreislauf (pdf) |
7.3 | Der Zins muss in der Produktion erwirtschaftet werden (pdf) |
7.4 | Zinseszins und Wachstumsdruck (pdf) |
7.5 | Der Zins als Verursacher bzw. Verstärker von Krisen (pdf) |
7.5.1 | Der Zins und die ökonomische Krise (pdf) |
7.5.2 | Der Zins und die ökologische Krise (pdf) |
7.5.3 | Der Zins und die soziale Krise |
7.5.4 | Der Zins und die Krise des Staatshaushalts |
7.5.5 | Der Zins und die Schuldenkrise der Dritten Welt |
7.5.6 | Der Zins als unzuverlässiges Mittel der Geldumlaufsicherung |
7.5.7 | Mögliche Alternativen zum Zinssystem |
7.6 |
Kritik und offene Fragen zur Freiwirtschaftslehre |
Siehe zur Problematik des Zinssystem auch die Seiten: | |
Die Lösung der Blockierung ist die Lösung | |
Schuldenerlass und Überwindung des Zinssystems | |
Zinssystem und Staatsbankrott | |
8. |
Währungssysteme und Währungsprobleme nach dem Zweiten Weltkrieg |
8.1 | Funktionsweise eines nationalen Geldsystems ohne Goldbindung |
8.1.1 | Vom Gutschein zum Geld: Modellüberlegungen |
8.1.2 | Die Zentralbank als Quelle der Geldschöpfung |
8.1.2.1 | Die Frage nach einer angemessenen Geldversorgung |
8.1.3 | Instrumente der Geldpolitik |
8.1.3.1 | Die Diskontpolitik |
8.1.3.2 | Die Offenmarktpolitik |
8.1.3.3 | Die Lombardpolitik |
8.1.3.4 | Die Mindestreservepolitik |
8.1.4 | Die Kreditschöpfung der Geschäftsbanken |
8.2 | Internationale Währungssysteme nach dem Zweiten Weltkrieg |
8.2.1 | Devisenmarkt im System flexibler Wechselkurse |
8.2.2 | Funktionsweise und Problematik des Bretton-Woods-Systems |
8.2.3 | Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 |
8.2.4 | Ergänzungen und Vertiefungen zum Bretton-Woods-System |
8.2.4.1 | Die Bedeutung der Bandbreiten |
8.2.4.2 | Der Einfluß der Produktivitätsentwicklung auf den Wechselkurs |
8.2.4.3 | Die Funktion internationaler Liquidität |
8.2.4.4 | Anforderungen an ein funktionsfähiges internationales Zahlungsmittel |
8.2.5 | Monetarismus und Anti-Inflationspolitik - die Wende in den USA nach 1973 |
8.2.6 | Das Europäische Währungssystem (EWS) ab 1979 |
8.3 | Voraussetzungen und Funktionsprobleme einer Währungsunion |
8.3.1 | Die deutsch-deutsche Währungsunion 1990 |
8.3.1.1 | Die historische Situation nach dem Fall der Mauer |
8.3.1.2 | Die Dringlichkeit schnellen Handelns |
8.3.1.3 | Modelle zur Währungsunion |
8.3.1.4 | Dramatische Einbrüche der Nachfrage in Ostdeutschland |
8.3.1.5 | Der Zusammenbruch der Produktionsstruktur in Ostdeutschland |
8.3.1.6 | Transferzahlungen von West nach Ost |
8.3.1.7 | Gab es Alternativen zur deutsch-deutschen Währungsunion? |
8.3.2 | Die geplante Europäische Währungsunion (EWU) |
8.3.2.1 | Der Fahrplan in Richtung Maastricht |
8.3.2.2 | Auf dem Weg zu einer Europäischen Zentralbank |
8.3.2.3 | Auswirkungen ungleicher Entwicklung innerhalb einer Währungsunion |
8.3.2.4 | Hindernisse auf dem Weg zum "Euro" |
Literatur | |
Danksagung | |
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen | |
Verzeichnis der verwendeten Symbole | |
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Die Selbstverständlichkeit des Geldes Wir alle haben täglich mit Geld zu tun, und wir haben uns
vollständig daran gewöhnt, daß man für Geld etwas kaufen kann. Wir
nehmen es mit einer Selbstverständlichkeit entgegen, z.B. für geleistete
Arbeit oder als Sozialleistung vom Staat, und wir geben es mit einer
ebensolchen Selbstverständlichkeit wieder aus. Oder wir legen es an,
damit es Zinsen bringt. "Geld muß arbeiten" - diesen Satz haben
wir alle schon gehört, und die meisten haben ihn ganz verinnerlicht. Wer
Geld übrig hat und es nicht "arbeiten" läßt, scheint ein
bißchen weltfremd zu sein. Oder er muß schon andere gute Gründe haben,
das Geld zurückzuhalten, um damit z.B. zu spekulieren und den
günstigsten Moment dafür abzuwarten - aber letztlich auch wieder, um
noch mehr Geld daraus zu machen. Erschütterungen des Geldsystems Nur hin und wieder werden die Menschen aufgerüttelt und darauf gestoßen, daß es mit dem Geld wohl doch nicht so automatisch funktioniert. Das ist besonders der Fall bei Währungskrisen. Auf einmal sind die Medien voll von Schlagzeilen, Sensationsberichten und Kommentaren - z.B. über die Krise des englischen Pfundes oder der italienischen Lira, des französischen Franc oder des amerikanischen Dollar; oder über die Erschütterungen des Europäischen Währungssystems oder gar des Weltwährungssystems. Es gibt große Unruhen an den internationalen Devisenmärkten und hektische Geschäftigkeit unter den Notenbankpräsidenten, Finanzministern oder gar Regierungschefs der betreffenden Länder, die sich zu schnell einberufenen Konferenzen treffen, um die Krise zu meistern. Und die Währungsexperten werden interviewt, schreiben Kommentare, geben Analysen, Empfehlungen. Nur: die breite Öffentlichkeit versteht in der Regel so gut wie kein Wort, weil die Ausführungen der Experten meist zu kompliziert sind. Was also bleibt, ist für die meisten nur die Möglichkeit, den jeweiligen Experten und Politikern entweder zu vertrauen oder zu mißtrauen. Für viele werden Währungsfragen so zu einer Sache des Glaubens, nicht des Verstehens. Und das in Angelegenheiten, von denen sie selbst - was die Auswirkungen anlangt - direkt betroffen sind, und zwar in einem existentiellen Bereich, der die Kaufkraft des Geldes und damit letztlich die Sicherung ihres Lebensunterhalts betrifft. Sich in solchen existentiellen Fragen dem blinden Glauben an Experten und Politiker auszuliefern, erscheint mindestens problematisch. Gut, jeder weiß: "Geld regiert die Welt". Aber was soll's? Einfluß darauf hat man ja wohl eh nicht, und also sollen sich lieber andere damit beschäftigen, die mehr Ahnung davon haben. Hauptsache, man kommt selbst gut über die Runden. (Das ist eine weit verbreitete Haltung.) Wenn es mal nur so wäre! ... Inflation, Deflation und soziale Katastrophen in Deutschland Deutschland hat in diesem Jahrhundert zwei dramatische
Währungskrisen erlebt, durch die das Geld seine Kaufkraft vollständig
verloren hat und der Geldverkehr als Grundlage des Warenverkehrs völlig
zusammengebrochen ist: die große Inflation 1923 und die Zeit kurz nach
dem Zweiten Weltkrieg. Beide Male wurde das bis dahin gültige, aber in
der Kaufkraft entwertete Geld mit einer Währungsreform außer Kraft
gesetzt, und an deren Stelle wurde eine neue Währung geschaffen. Die
Inflationen haben die Existenzgrundlagen einer großen Zahl von Menschen
in kürzester Zeit zerstört, und auf der anderen Seite haben sich wenige
durch frühzeitiges Umsteigen in Sachwerte ungeheuer bereichert. Die
Verschärfung der sozialen Gegensätze im Gefolge der Inflation von 1923
war historisch sicherlich ein wesentlicher Faktor, der den Boden für den
Faschismus mit bereitet hat. Die Konsequenzen, die für jeden einzelnen und für die Gesellschaft von der Kaufkraft des Geldes und vom Funktionieren oder Nichtfunktionieren eines Währungssystems ausgehen, können also ungeheuer sein. In Zeiten von Währungskrisen können sie sich - das hat die deutsche Geschichte dieses Jahrhunderts wiederholt gezeigt - zu sozialen Katastrophen zuspitzen. Aber auch schon vom "Normalbetrieb" eines Geldsystems gehen erhebliche Wirkungen auf ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungen aus, deren Zusammenhänge durch den "Nebel um das Geld" verdeckt werden und den meisten Menschen verborgen sind. Aber das muß nicht so bleiben. Probleme der deutsch-deutschen Währungsunion In Deutschland gab es in diesem Jahrhundert ein drittes großes währungspolitisches Ereignis, nämlich die deutsch-deutsche Währungsunion nach dem Fall der Mauer. Mit der schnellen Einführung der D-Mark im Gebiet der ehemaligen DDR, also in den heutigen neuen Bundesländern, wurden viele Hoffnungen verbunden und von den meisten Politikern geschürt. Die D-Mark schien vielen wie die Sonne am Firmament, wie ein Schlüssel zum vermeintlichen Paradies der westlichen Konsumgesellschaft. Und die ersten Erfahrungen mit dieser D-Mark, ermöglicht durch die 100 DM Begrüßungsgeld und durch den unverhältnismäßig günstigen Umtausch alter DDR-Währung in D-Mark, schien diese anfängliche Euphorie zu bestätigen. Aber als der Rausch nachließ, kam die Ernüchterung: Von einem Tag auf den anderen - ganz unvorbereitet - wurde
die Wirtschaft der ehemaligen DDR dem rauhen Klima der westdeutschen
Konkurrenz und des Weltmarktes ausgesetzt - und wie von einem Orkan
hinweggefegt. Ihre Produktionsstruktur brach in weiten Bereichen zusammen.
Dies sind natürlich einerseits Nachwirkungen der vorangegangen 40 Jahre
unproduktiver sozialistischer (oder sich so nennender) Planwirtschaft,
andererseits aber auch - in der Heftigkeit des Krisenausbruchs - Folgen
der schnellen (allzu schnellen?) Währungsunion. Es ist zu befürchten,
daß die Massenarbeitslosigkeit und die weit verbreitete
Perspektivlosigkeit großer Teile der Bevölkerung in den neuen
Bundesländern ein weiteres Mal in der deutschen Geschichte den Boden
bereitet für eine Eskalation von Gewalt. Soll man die Währungsfragen wirklich in blindem Glauben
den Politikern und Experten überlassen, die vorgeben, von Geld- und
Währungspolitik Ahnung zu haben bzw. in unser aller Interesse zu handeln?
Oder sollte man nicht mindestens versuchen, sich einen Einblick in die
Zusammenhänge des Geldsystems und die Hintergründe von Währungskrisen
zu verschaffen, um entsprechende Entwicklungen und die jeweiligen geld-
und währungspolitischen Vorschläge und deren Auswirkungen - auch auf
sich selbst - besser einschätzen zu können. Man muß nicht gleich
Finanzminister, Wirtschaftsminister oder Notenbankpräsident werden
wollen, und nicht einmal Referent in der volkswirtschaftlichen Abteilung
der betreffenden Institutionen oder von Banken und Unternehmen, um Grund
genug zu haben, sich mit den Funktionen von Geld und Währung vertraut zu
machen - denn sie betreffen und treffen uns alle. Ich habe viele solcher Fragen, die mir im Laufe der Jahre
selbst gekommen sind, aber auch immer wieder von Studenten gestellt
wurden, im folgenden Text aufgegriffen und versucht, schrittweise
entsprechende Antworten zu entwickeln. Nicht irgendwelche fertigen Antworten,
die man auch nur wieder glauben oder nicht glauben kann. Vielmehr habe ich
mich bemüht, die Bewegung des Denkens derart anzuregen und zu
unterstützen, daß es schließlich ganz von selbst die entsprechenden
Zusammenhänge erkennt und sich die entsprechenden Antworten erarbeiten
kann. Diese Art des fließenden, zusammenhängenden Denkens - im
Unterschied zum weit verbreiteten erstarrten und zersplitterten Denken -
kann richtig Spaß machen, auch wenn der Gegenstand der Erkenntnis nicht
immer Grund zur Freude ist. Eine solche Herangehensweise kann einem das
vielfach durch komplizierte Wissenschaftssprache angeschlagene Vertrauen
in die eigene Denk- und Erkenntnisfähigkeit wieder zurückgeben, und das
wachsende Selbstvertrauen wirkt sich auch auf andere Gebiete aus. Machen
wir uns also auf den Weg, auf die Erkenntnisreise durch den Nebel der das
Geld umgibt. Wer sich auf diese Reise mitbegibt, wird am Ende nicht nur
klarer sehen, sondern auch das Gefühl haben, eine Abenteuerreise
mitgemacht zu haben. <<<<< |
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Version: 16.08.23 17:12:22