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Unbegrenzte Energie - Ausweg aus der Ökologischen Krise?
 

Bernd Senf in
»emotion 6«
- die-wilhelm-reich-zeitschrift
Triebenergie, Charakterstruktur, Krankheit, Natur und Gesellschaft

»emotion«
will den Versuch machen, den inneren Zusammenhang der Reichschen Forschungen in möglichst verständlicher Form herauszuarbeiten und deren Bedeutung für die emanzipatorische Bewegung zu diskutieren. Dieser Versuch ist schon deshalb nicht leicht, weil die Forschungen von Reich immer wieder die traditionellen Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen gesprengt haben. 

Die neuste Ausgabe ist beim Ulrich Leutner Verlag zu erhalten!

  

 

 

 


Triebunterdrückung, zerstörte Selbstregulierung und Abhängigkeit  (1984)
Von Bernd Senf
   Vollständiger Artikel als PDF Datei (33 Seiten 263k)

I. Selbstregulierung als allgemeines Funktionsprinzip

Selbstregulierung scheint ein Prinzip zu sein, das allen Naturprozessen innewohnt und das die Grundlage ihrer Entfaltung bildet. Der Mensch innerhalb der repressiven Gesellschaft allerdings hat dieses Prinzip in sich selbst weitgehend verschüttet und Strukturen der Selbstbeherrschung, der Naturbeherrschung und der Menschenbeherrschung hervorgebracht, die einen immer höheren Grad an Zerstörung der inneren und äußeren Natur bewirkt haben und die sich in ökonomischen, ökologischen, sozialen und individuellen Krisen immer mehr zuspitzen. Die Dynamik der Zuspitzung liegt darin begründet, daß zur Lösung der aus zerstörter Selbstregulierung entstandenen Probleme immer wieder Mittel eingesetzt werden, die die schon eingeleitete Zerstörung der Selbstregulierung noch weiter vertiefen.

Die innere Logik dieser Zerstörungsprozesse schonungslos aufzudecken, scheint mir eine wesentliche Grundlage dafür zu sein, um in den verschiedensten Bereichen und auf den verschiedensten Ebenen Ansätze für eine Umkehr dieser Tendenzen zu entwickeln: Durch Wiederentdeckung, Wiedergewinnung und Wiederherstellung natürlicher Selbstregulierung in all den Bereichen, in denen sie unter dem Einfluß repressiver Strukturen verschüttet wurde, und durch den Schutz selbstregulatorischer natürlicher Prozesse überall dort, wo sie bislang von der Zerstörung noch nicht erfaßt wurden. 

II. Zerstörte Selbstregulierung der Geburt

Ich möchte beginnen mit einigen Überlegungen zur zerstörten Selbstregulierung der Geburt. Wie kommt es, daß in unserer Gesellschaft die Geburt eines Kindes in vielen Fällen nur noch mit künstlichen Eingriffen erfolgt, daß die Geburt in den wenigsten Fällen auf natürliche Art verläuft? Wieso ist im gesamten Tierreich - abgesehen vielleicht von den Haustieren die Geburt ein ganz natürlicher Vorgang, der sich von selbst und ohne Eingriffe irgendwelcher Experten reguliert, während der Mensch diese Fähigkeit zur Selbstregulierung weitgehend verloren hat? 

1) Die Abhängigkeit der Schwangeren von Ärzten und Klinik 

Da wird viel geredet vom Fortschritt der Medizin, der es ermöglicht habe, die Risiken einer Geburt für Mutter und Kind durch künstliche Eingriffe zu vermindern. Aber warum sind die Risiken bei der Geburt überhaupt erst so hoch, daß künstliche Eingriffe nicht nur gerechtfertigt, sondern in vielen Fällen sogar notwendig erscheinen? Mittlerweile wird mehr und mehr erkannt, daß die künstlichen Eingriffe selbst und auch die künstliche Umgebung, in der ein Kind bei uns in den meisten Fällen zur Welt kommt, bereits die Grundlage für spätere schwere emotionale Störungen legen. Dennoch schrecken viele Eltern vor einer Hausgeburt zurück, weil sie für den Ernstfall auf sofortige ärztliche Hilfe nicht verzichten wollen. Was ist passiert in unserer Zivilisation mit einem natürlichen Vorgang, von dem alle Menschen durch ihre eigene Geburt unmittelbar betroffen sind und durch dessen Verlauf bzw. Störung sie in ihrer psychischen, körperlichen und geistigen Entwicklung so tiefgehend geprägt werden?

Es handelt sich hier um ein Beispiel für den Zusammenhang zwischen zerstörter Selbstregulierung und Abhängigkeit. Ist erst einmal die natürliche Selbstregulierung bei der Geburt zerstört, sind die Frauen nicht mehr in der Lage, ein Kind ohne große Komplikationen zu Welt zu bringen, ohne unerträgliche Schmerzen und unter Umständen sogar ohne Gefahr für ihr Leben und für das Leben ihres Kindes. Der Verlust der Fähigkeit zur natürlichen Selbstregulierung macht sie abhängig von fremder Hilfe, von künstlichen Eingriffen, von medizinischen Experten. Sie haben die Verfügung über ihren eigenen Körper verloren und liefern ihn aus an eine Institution (Klinik), in der sie weitgehend fremdbestimmt sich den Maßnahmen, Eingriffen und Anweisungen der Experten zu unterwerfen haben. Obwohl sie vielleicht wissen oder ahnen, wie schädlich diese Eingriffe für sie selbst und für das Kind sein können, begeben sie sich doch freiwillig in diese Abhängigkeit weil die andere Alternative - nämlich sich dem Geburtsvorgang in einer Hausgeburt zu überlassen - ihnen noch bedrohlicher erscheint und tatsächlich auch bedrohlicher sein kann. 

2) Sexualunterdrückung, Beckenpanzerung und zerstörte Fähigkeit zur natürlichen Geburt 

Warum ist diese Fähigkeit zur selbstregulierten Geburt bei vielen Frauen derart gestört, daß sie nur noch - wenn überhaupt - mit fremder Hilfe und mit künstlichen Eingriffen Kinder zur Welt bringen können? Wilhelm Reich gibt mit seinen Erfahrungen aus jahrzehntelanger therapeutischer Arbeit einige Anhaltspunkte zur Beantwortung dieser Frage. Ganz allgemein hatte sich bei der Behandlung neurotisch und psychosomatisch erkrankter Patienten herausgestellt, dass ihre Störungen zusammenhingen mit einer chronischen Panzerung des Organismus, d.h. mit einer chronischen Kontraktion von Teilen der Muskulatur bzw. von Zellen in anderen Geweben. Die Panzerungen ihrerseits gingen zurück auf frühere Konflikte zwischen den eigenen Triebimpulsen und einer dagegengerichteten Umwelt, wobei die Konflikte nicht ausgetragen, sondern verdrängt und dadurch unbewußt geworden waren. An der Wurzel dieser Kette von Konfliktverdrängungen, die sich in zunehmender körperlicher und charakterlicher Erstarrung niederschlagen, lag immer ein Konflikt zwischen natürlichen lebendigen Triebimpulsen und einer triebfeindlichen, repressiven Umwelt.

Durch die chronische Panzerung wird der Organismus in seiner natürlichen Selbstregulierung oder - was dasselbe ist - in seinem ganzheitlichen Funktionieren gestört, und zwar in unterschiedlicher Weise und mit der Folge unterschiedlicher Krankheitssymptome, je nachdem, in welchen Bereichen und in welchem Ausmaß der Organismus gepanzert ist. Während die natürliche Triebenergie in den gepanzerten Bereichen des Organismus mehr oder weniger erstarrt und in ihrer natürlichen Pulsation gestört ist, wird sie in ihrem freien Strömen blockiert und staut sich zwischen den Panzerungen auf. Dadurch ergeben sich - je nach Struktur der Panzerungen, und das heißt auch: je nach individueller Leidensgeschichte von Konfliktverdrängungen - unterschiedliche Bereiche von Überschuss bzw. von Mangel an lebendiger Energie.

Die Folge dieses gestörten Flusses und der gestörten Pulsation von Lebensenergie sind entsprechende Störungen in den natürlichen Funktionen des Organismus bzw. seiner Teile: Unterfunktionen in den von der Panzerung betroffenen Organen, Überfunktionen in den von der Energiestauung betroffenen Organen. Je tiefer diese Funktionsstörungen verankert sind, umso mehr entwickelt sich daraus die Tendenz zu entsprechenden stofflichen Veränderungen der Organe und Gewebe (bis hin zur Bildung von Tumoren).

Die gestörte, Fähigkeit vieler Frauen zur natürlichen Geburt deutet darauf hin, dass die für den Geburtsvorgang wesentlichen Bereiche des Organismus - also Bauch und Becken - chronisch gepanzert sind. Die Hintergründe für eine Panzerung im Beckenbereich gehen zurück bis auf die frühe Kindheit und hängen nach Reich zusammen mit einer Unterdrückung der lustvollen Körperempfindungen im Bereich der Genitalien. 

3) Autoritäre Kleinfamilie und Unterdrückung der genitalen Sexualität 

Daß schon kleine Kinder solche natürlichen Erregungen spüren und die damit verbundene Lust immer wieder genießen wollen, war im Bewußtsein der herrschenden Kultur und Moral so weit verschüttet und verdrängt, daß es erst der Entdeckung durch Sigmund Freud bedurfte, um diese natürliche Regung des Kindes wieder ins Bewußtsein zu heben. Die Forschungen von Reich haben darüberhinaus deutlich gemacht, daß der Zusammenprall zwischen kindlicher Sexualität und sexualfeindlicher Umwelt nicht naturnotwendig ist, sondern Ausdruck der Lustfeindlichkeit der patriarchalischen Kultur. Es hat andere Kulturen gegeben, in denen dieser Zusammenprall unbekannt war und in denen sich entsprechend die kindliche Sexualität frei entfalten konnte.2

Reich hat auch herausgearbeitet, wie sich diese Unterdrückung vielfach unbewußt im Rahmen der autoritären Kleinfamilie vollzieht3: Indem die sexuellen Kontakte zu anderen Kindern und auch zu den Geschwistern tabuisiert und mit schwersten Schuldgefühlen belegt werden, wird das Kind in seinen emotionalen und sexuellen Bedürfnissen zurückgeworfen auf die Eltern und mehr oder weniger stark auf sie fixiert. Die offene oder versteckte Zurückweisung und Bestrafung der kindlich-sexuellen Bedürfnisse vor allem durch den jeweils andersgeschlechtlichen Elternteil - bedingt durch Gesetz, Moral und eigene Schuldgefühle und Verklemmungen der Eltern - stürzen das Kind in schwere emotionale Konflikte, Konflikte zwischen den Erregungen, die ihm natürlicherweise Freude machen und nach denen es (ab ungefähr 3 Jahren) immer wieder einen intensiven Drang verspürt, und den Zurückweisungen, Verboten und Bestrafungen durch die Eltern oder andere Erziehungspersonen.

Die Verdrängungen dieser Konflikte schlagen sich körperlich nieder in einer Blockierung gegenüber dem Strömen der Lebensenergie in den Beckenbereich und in die Genitalien. Die Unterdrückung der kindlichen Sexualität legt damit die Grundlage für eine chronische Panzerung des Beckens, d.h. für eine chronische Kontraktion der Beckenmuskulatur und für eine chronische plasmatische Kontraktion und Erstarrung des Gewebes und der Organe im Bereich des Beckens. Das Becken wird auf diese Weise bioenergetisch mehr oder weniger abgetötet, d.h. auch gegenüber sexueller Erregung mehr oder weniger empfindungslos.

Damit ist zwar der Konflikt zwischen sexueller Erregung und sexualfeindlicher Umgebung nicht mehr akut, weil die sexuelle Erregung gar nicht mehr zugelassen wird, aber durch die Blockierung wird der Organismus in seiner natürlichen Fähigkeit zur Selbstregulierung im Beckenbereich zerstört. Die Folge davon sind später beim Erwachsenen nicht nur massive Sexualstörungen, verbunden mit den entsprechenden neurotischen Beziehungsproblemen, sondern auch eine Beeinträchtigung der körperlichen Gesundheit.

Die Unterdrückung der genitalen Sexualität und die damit verbundene chronische Blockierung des Beckens ist bei Frauen vielfach noch tiefer verankert als bei Männern. Zur Unterdrückung der kindlichen Sexualität kommt die sexuelle Unterdrückung in der Pubertät hinzu, die bei Mädchen oft noch viel drastischer verläuft als bei Jungen. In der patriarchalischen Gesellschaft, in der die natürliche Sexualität unterdrückt wird und die aufgestauten Energien sich vielfach nur noch in brutalisierter Form einen Durchbruch verschaffen können, kommt es immer wieder zu sexuellen Vergewaltigungen, insbesondere für Mädchen und Frauen, und zu unerwünschten Schwangerschaften. Nicht zuletzt unter Hinweis auf solche Gefahren wird den Mädchen in der Pubertät von den Eltern vielfach jeder sexuelle Kontakt verboten oder jedenfalls mit schweren Ängsten belastet, so daß zusätzlich zu den Verdrängungen der Kindheit weitere Verdrängungen und Panzerungen aufgebaut werden.

Auf der Grundlage gestörter sexueller und emotionaler Strukturen werden auch die sich ergebenden Partnerbeziehungen sexuell mehr oder weniger unbefriedigend bleiben, verbunden mit entsprechenden Enttäuschungen und neurotischen Verstrickungen, die zum Aufbau weiterer Verdrängungen führen können. Die noch vorhandenen Reste von sexueller Erlebnisfähigkeit werden auf diese Weise immer mehr verschüttet, und die Körper werden durch die zunehmenden Verdrängungen immer starrer. 

4) Beckenpanzerung und Lustangst 

In der Panzerung des Beckens ist die Unterdrückung der genitalen Sexualität am tiefsten verankert. Wie tief, hat Reich in seiner Arbeit mit Patienten immer wieder auf dramatische Weise erfahren können. Selbst wenn es ihm gelungen war, in einem oft langwierigen und für den Patienten durch »Himmel und Hölle« führenden therapeutischen Prozeß mit der Methode der Vegetotherapie die körperlichen und charakterlichen Erstarrungen. in anderen Bereichen des Organismus aufzulockern, gab es immer wieder besonders dramatische Zuspitzungen bei dem Versuch, die Beckenpanzerung aufzulösen und das Becken und die Genitalien wieder durchlässig werden zu lassen für das freie Strömen der emotionalen Erregungswellen. Während die Erregungswellen mit Auflockerung der übrigen Panzerungen immer deutlicher spürbar von oben nach unten in Richtung des Beckens strömten, prallten sie immer wieder an der Beckenpanzerung ab, wurden zurückgeworfen und vom Patienten als panische Angst empfunden. Das Becken zog sich dabei reflexartig mit jeder ankommenden Erregungswelle zurück.

Bei dem therapeutischen Versuch der Auflösung der Beckenpanzerung zeigte sich für Reich in besonderer Deutlichkeit immer wieder ein Phänomen, das für das Verständnis der Irrationalität der gepanzerten Charakterstruktur von großer Bedeutung ist: Obwohl die Patienten nichts sehnlicher wünschen als die Befreiung von ihren Leiden, als die Befreiung aus ihren charakterlichen und körperlichen Erstarrungen und die Wiedergewinnung von Erlebnis- und Lustfähigkeit, entwickeln sie auf der anderen Seite, je näher sie ihrem Ziel kommen, umso größere Ängste. Reich spricht in diesem Zusammenhang von »Lustangst«.

In dem Ausmaß, wie das Becken durchlässig wird für das Strömen der Energie und damit auch für intensive sexuelle Erregung, werden die Patienten geplagt von Sexualängsten, von überwältigenden Schuldgefühlen, von Vorstellungen von Teufel und Hölle. Die Gefahr, diese seelischen Höllenqualen nicht aushalten zu können, ist umso größer, je schneller die Beckenpanzerung aufgelöst wird. Eine zu schnelle Überflutung des Beckens und der Genitalien mit sexueller Energie löst in einem Organismus, der sich jahrzehntelang unter dem Druck sexualfeindlicher Einflüsse gegen das Strömen dieser Energie abgepanzert hat, nur Panik und Schrecken aus.

Reich betont deshalb immer wieder, daß in dieser Phase das Risiko besonders hoch ist, daß der Patient die Therapie abbricht und sich lieber in seine Krankheit oder gar in den Selbstmord flüchtet. Seine Fallbeschreibungen im Zusammenhang mit den Ansätzen einer Krebstherapie liefern hierfür einige erschütternde Beispiele4. Dennoch ist es ihm hin und wieder gelungen, die Patienten durch besonders behutsames Vorgehen auch durch diese kritische Phase hindurchzugeleiten und ihre chronische Beckenpanzerung aufzulösen. 

5) Auflösung der chronischen Panzerung und Wiedergewinnung zerstörter Selbstregulierung 

In diesen Fällen hat sich regelmäßig mit jeder im Becken ankommenden Erregungswelle ein Reflex eingestellt, der sich deutlich von dem vorher zu beobachtenden reflexartigen und ruckartigen Zurückziehen des Beckens unterschied: Das Becken bewegt sich nunmehr fließend nach vorne, während sich der obere Teil des Rumpfes ebenfalls nach vorne beugt5. Weil mit Auftreten dieses Reflexes die volle sexuelle Erlebnisfähigkeit, die von Reich so genannte »orgastische Potenz«, wiedergewonnen wird, nannte er diesen Reflex »Orgasmusreflex«. In diesem Reflex kommt eine den ganzen Organismus erfassende fließende, in sich ganzheitlich zusammenhängende Bewegung zum Ausdruck. Wenn alle chronischen Panzerungen einschließlich der Beckenpanzerung aufgelöst sind, hat der Organismus seine bis dahin in bioenergetischer Hinsicht zerstörte Ganzheitlichkeit wiedergewonnen und funktioniert als ganzheitliches bioenergetisches oder »orgonotisches« System.

Mit Abbau der chronischen Panzerungen wird die Lebensenergie weder in Erstarrung gebunden noch zwischen den Panzerungen aufgestaut, sondern kann frei im Organismus strömen und pulsieren. Den neurotischen, psychotischen oder psychosomatischen Krankheitssymptomen, die sich vor dem Hintergrund der Panzerung und Aufstauung gebildet haben, wird auf diese Weise die bioenergetische Grundlage entzogen. Deswegen gewinnt im Reichschen Konzept die »orgastische Potenz« eine so entscheidende Bedeutung für die Gesundheit des Organismus. 

6) Ganzheitliche Zusammenhänge und Selbstregulierung 

Reich hat die emotionalen Erregungswellen, die einen ungepanzerten Organismus durchströmen und in die ganzheitliche Bewegung des Orgasmusreflexes einmünden, verglichen mit den auch von außen deutlich sichtbaren Erregungs- und Bewegungswellen eines Wurmes. So sehr sich Mensch und Wurm in vieler Hinsicht voneinander unterscheiden, so sehr betrachtet Reich die bioenergetischen Erregungswellen entlang der Körper-Längsachse in beiden Organismen als funktionell identisch. Auch in der segmentartigen Blockierung gegenüber diesen Erregungswellen (»Segmentpanzerung«), wie er sie bei Menschen beobachtet hat, kommt für ihn das gleiche bioenergetische Funktionsprinzip zum Ausdruck wie in der zur Körperform gewordenen segmentalen Gliederung des Wurmes.

Beim Wurm wird auch äußerlich ganz deutlich, was passiert, wenn der ganzheitlich fließende Bewegungsablauf unterbrochen und zerstört wird: Klemmt man den Wurm z. B. mit einer Pinzette in der Mitte seines Körpers ein, so werden die Erregungs- bzw. Bewegungswellen an der eingeklemmten Stelle gebrochen und zurückgeworfen, und die fließende ganzheitliche Bewegung zerfällt in zwei voneinander unabhängige Teile, wobei sich jeder Teil für sich in ruckartigen unkoordinierten Bewegungen windet. Etwas »funktionell Identisches« in bezug auf die bioenergetischen Funktionen passiert mit dem menschlichen Organismus, wenn er sich gegen seine spontanen bioenergetischen Erregungswellen abpanzert: Das in seiner Ganzheitlichkeit sich selbst regulierende bioenergetische System des Organismus zerfällt unter dem Einfluß der Panzerung bioenergetisch in einzelne gegeneinander mehr oder weniger abgespaltene und voneinander unabhängig funktionierende Teile. Der übergeordnete ganzheitliche Steuerungsmechanismus, dessen Funktionieren untrennbar zusammenhängt mit dem spontanen, ungehinderten Strömen und Pulsieren der Lebensenergie im Organismus, wird auf diese Weise tendenziell zerstört. Der Organismus verliert damit seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulierung. Die Folge sind entsprechende bioenergetische Funktionsstörungen, die sich beim Menschen in neurotischen, psychotischen und psychosomatischen Krankheiten (»Biopathien«) niederschlagen.

Reich hat mit seinen Forschungen am Beispiel des menschlichen Organismus ein Funktionsprinzip aufgedeckt, das - wie mir scheint - alle Bereiche der Natur und Gesellschaft durchdringt: Die Zerstörung ganzheitlicher Zusammenhänge zerstört die Fähigkeit von Systemen zur natürlichen Selbstregulierung und erzeugt damit Abhängigkeiten von äußeren Eingriffen. Es wird noch zu zeigen sein, wie diese Eingriffe häufig die Tendenz haben, die Zerstörung der Selbstregulierung noch weiter zu vertiefen und damit wiederum die Abhängigkeit zu verstärken.

Kommen wir zurück auf die in unserer Kultur weit verbreitete Zerstörung der Selbstregulierung bei der Geburt als einer Form bioenergetischer Funktionsstörung. Die Abhängigkeiten von den medizinischen Experten und von der Institution der Klinik, die dadurch für die Mutter entstehen, sind weiter oben schon kurz erwähnt worden. Im folgenden soll es darum gehen, welche Schäden aus einem bioenergetisch mehr oder weniger blockierten und erstarrten Bauch und Becken der Mutter bzw. aus einer komplikationsreichen und künstlich unterstützten Geburt für das Kind entstehen können. Reich hat mit seinen Forschungen einige wichtige Anhaltspunkte dafür gewonnen, daß der kindliche Organismus unter derartigen Einflüssen bereits in einer sehr frühen Phase in seiner Selbstregulierung zerstört wird und daß diese Zerstörung, je früher sie erfolgt, umso tiefer in der emotionalen Struktur des heranwachsenden Menschen verankert wird. 

III. Zerstörte Selbstregulierung durch pränatale Einflüsse 

Als lebenswichtig für die gesunde Entwicklung eines Organismus hat Reich die bioenergetische Erregungsfähigkeit und die Fähigkeit zur bioenergetischen Entspannung aufgedeckt. Die bioenergetische Erregung ergibt sich aus dem bioenergetischen (»orgonotischen«) Kontakt zu anderen lebenden Organismen bzw. orgonotischen Systemen, d. h. aus der Überlagerung und wechselseitigen Durchdringung der jeweiligen Felder von Lebensenergie. Für das im Mutterleib heranwachsende Kind ist die erste soziale Umgebung und somit die erste bioenergetische Erregungsquelle die Gebärmutter.

Ist nun der Bauch der Mutter aufgrund der oben angedeuteten Zusammenhänge stark gepanzert und dadurch bioenergetisch geschwächt, so erfährt das heranwachsende Kind in der bioenergetischen Überlagerung seines Feldes mit dem der Gebärmutter eine herabgesetzte Erregung, das heißt emotional eine verminderte Lust und Freude. Die mit bioenergetischer Erregung einhergehende Expansion des Zellplasmas unterbleibt, und der Organismus des Kindes zieht sich im wahren Sinne des Wortes aus einer solchen für das Lebendige frustrierenden Umgebung zurück - durch bioenergetische und plasmatische Kontraktion.

Je früher die Tendenz zur Kontraktion gelegt wird, umso schwerer kann der heranwachsende Mensch später »aus sich herauskommen«. Der emotionale Rückzug und die emotionale Verschlossenheit können bereits hier in ihrem Kern angelegt werden. Die Angst vor emotionaler Wiederbelebung z. B. in der Therapie und das Sträuben gegen eine entsprechende Gesundung sitzen später umso tiefer. Reich hat im Zusammenhang mit der Behandlung von Krebspatienten verschiedene Anhaltspunkte dafür gewonnen, daß ihre tiefsitzenden, emotionalen Panzerungen, die schließlich den Hintergrund für den Zusammenbruch der bioenergetischen Funktionsfähigkeit des Organismus und für die Entstehung von Tumoren bildeten, bis in die pränatale Phase zurückreichten.

Die folgenden Schwerpunkte sind zusätzlich in der PDF-Datei (33 Seiten 263k) zu finden:

  • Zerstörte Selbstregulierung durch traumatische Geburt

  • Zerstörte Selbstregulierung durch Unterdrückung der oralen Lust

  • Zerstörte Selbstregulierung durch Unterdrückung der analen Lust

  • Zerstörte Selbstregulierung durch Unterdrückung der kindlich-genitalen Sexualität

  • Autoritäre Kleinfamilie als Untertanenfabrik

  • Autoritätsangst und Faschismus

  • Zerstörte sexuelle Selbstregulierung und religiöse Abhängigkeit

  • Sexualunterdrückung und Unterwerfung unter einen Gott-Vater

  • Kirche und Zerstörung des Lebendigen

  • Entfaltung oder Selbstregulierung - Ausweg aus der Krise der Zivilisation?

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Unbegrenzte Energie - Ausweg aus der ökologischen Krise? (1984)
 
Von Bernd Senf   Vollständiger Artikel als PDF Datei (31 Seiten 416k)

Über mögliche technologische Nutzung von Orgonenergie und ihr Verhältnis zur Schwerkraftfeld- und Wirbelenergie

A. Atomkraft oder Saurer Regen - die Alternative der Herrschenden 

Durch die Massenmedien, durch die Vertreter der etablierten Parteien und der herrschenden Wissenschaften werden wir immer mehr daran gewöhnt, daß es in bezug auf die Energieversorgung keinen prinzipiellen Ausweg aus der Umweltzerstörung geben kann. »Atomkraft oder saurer Regen?« - so lautet zugespitzt formuliert der Rahmen, innerhalb dessen sich die herrschende energiepolitische Diskussion der letzten Jahre immer mehr zu verrennen scheint. Drohende Umweltzerstörung durch Radioaktivität oder akute Umweltzerstörung durch Schadstoffabgabe bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl).

Ansätze zur Nutzung alternativer Energieformen (Sonnenenergie, Biogas usw.) sind zwar vorhanden und in Ausbreitung begriffen, können aber langfristig allein wohl kaum den Energiebedarf decken. Auch wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung - so wichtig sie sind - bieten keinen prinzipiellen Weg, um von der Umweltbelastung der herrschenden Energietechnologie herunterzukommen. Sie können allenfalls dazu beitragen, das Anwachsen der Umweltzerstörung zu vermindern. Und selbst wenn über eine gesetzliche Verpflichtung zum Einbau von Filtern bei Heizungen und Verbrennungsmotoren bzw. Kraftwerken die Schadstoffabgabe vermindert würde, wäre damit das Problem der Verknappung der Rohstoffe, die der herrschenden Energietechnologie zugrunde liegen, nicht gelöst.

Ein prinzipieller Ausweg aus der durch Energieversorgung bedingten Umweltkrise scheint bis heute nicht einmal als Möglichkeit in Sicht. Die ökologische Krise scheint wie ein unabwendbares Schicksal über die Menschheit hereingebrochen zu sein, und die Hilflosigkeit, ihr wirksam zu begegnen, wächst - entgegen allen offiziellen Beteuerungen von Politikern - immer mehr an. Umso dringlicher scheint es mir, in einer solchen Situation alle auch noch so ungewöhnlichen und aus dem herrschenden Wissenschaftsbild herausfallenden Ansätze aufzugreifen, aufzuarbeiten, zu erproben und weiterzuentwickeln, die auf die Möglichkeit einer grundlegenden Alternative zur herrschenden Energietechnologie hindeuten.

Es gibt eine Reihe von Forschungsansätzen, die - entgegen den scheinbar unumstößlichen Gesetzen der herrschenden Physik und Technologie - von der Existenz einer unbegrenzten, den ganzen Raum durchdringenden Energie, ausgehen. Es gibt darüberhinaus eine Reihe technischer Verfahren, die darauf gerichtet sind, dieses unerschöpfliche Energiepotential technologisch nutzbar zu machen. Entsprechende von Außenseitern entwickelte Verfahren sind allerdings bislang immer wieder von der herrschenden Wissenschaft, der staatlichen Forschungsförderung bzw. der Patentanerkennung ausgegrenzt worden, weil sie sich nicht mit den Grundlagen der herrschenden Physik und Technologie vereinbaren lassen.1 Aber diese Grundlagen geraten von verschiedenen Seiten her immer mehr ins Wanken. Immer mehr deutet darauf hin, daß es sich bei diesen Grundlagen um Dogmen handelt, die zwar einen Teil des Naturgeschehens angemessen beschreiben bzw. für technologische Zwecke nutzbar machen können, aber gegenüber anderen Naturvorgängen blind sind bzw. deren Funktionsgesetze verletzen. Die herrschende Technologie scheint in ihrer Grundtendenz auf Naturbeherrschung angelegt, mit der notwendigen Konsequenz einer zunehmenden Naturzerstörung.

So wie früher die Dogmen der Kirche andere Sichtweisen der Welt verketzert, ausgegrenzt und vernichtet haben, so scheint heute der herrschende Wissenschaftsbetrieb zu verfahren mit Ansätzen, die seine Grundlagen erschüttern könnten. Das Schicksal Reichs, dessen Forschungen nach einer Kette von Hetzkampagnen 1956 in den USA verboten wurden und der dafür in das Gefängnis kam und dort starb, ist dafür ein drastisches Beispiel, aber keinesfalls das einzige.

Im folgenden soll es zunächst darum gehen, den Teil der Reichschen Forschungen und Hypothesen vorzustellen, dessen Aufarbeitung und Weiterentwicklung möglicherweise einen Ausstieg aus der herrschenden Energietechnologie ermöglichen könnte. Gemeint sind Reichs Forschungen über die Funktionsgesetze der von ihm so genannten »kosmischen Orgonenergie«, einer Energie, die den ganzen (Mikro- und Makro-) Kosmos durchdringt und nach Reichs Interpretation als treibende Kraft an der Wurzel aller Naturprozesse wirkt. Dieser Forschungsansatz berührt sich in erstaunlich vielen Punkten mit anderen Ansätzen und technologischen Verfahren, die auf einem »Anzapfen« dieses unerschöpflichen Energiepotentials zu beruhen scheinen und die ohne die Annahme einer solchen (in der Physik unbekannten) Energie keine hinreichende logische Erklärung finden können. (Dies ist auch immer wieder der Vorwand gewesen, um ihnen die offizielle Anerkennung zu versagen - nach dem Prinzip, »daß nicht sein kann, was nicht sein darf«.) 

Ich will deswegen in einem zweiten Teil einige dieser Ansätze und technischen Verfahren kurz vorstellen und in Beziehung setzen zu Reichs Erforschung und Theorie der kosmischen Orgonenergie, von der ich den Eindruck habe, daß mit ihr viele bisher unerklärte, aber erfahrungsmäßig gesicherte Phänomene ihre tiefere und zusammenhängende Erklärung finden können. Reich selbst soll ja auch einen von Orgonenergie angetriebenen Motor entwickelt haben, der aber - ebenso wie die Konstruktionspläne - verlorengegangen ist.2 Darüberhinaus hat er auch über den Zusammenhang zwischen Orgonenergie und Gravitation (Schwerkraft) geforscht und soll die theoretische und technische Möglichkeit der Aufhebung der Schwerkraft entwickelt haben. Diese Unterlagen - sollten darüber welche existieren _ sind bislang nicht zugänglich. Möglicherweise befinden sie sich in dem Archiv, das entsprechend dem testamentarischen Wunsch von Reich bis 50 Jahre nach seinem Tod unter Verschluß gehalten werden soll.

Aber auch ohne die Kenntnis der Einzelheiten von Orgonmotor und Gravitationstheorie scheint es mir möglich, die Spuren aufzugreifen und zu verfolgen, die ihn zu diesen Entdeckungen führten, diese Spuren zu verbinden mit anderen Spuren, die sich aus anderen Richtungen und auf anderen Ebenen diesen Phänomenen genähert haben, und auf diese Weise vielleicht vorzudringen zu deren tieferem Verständnis.

Für die Ökologiebewegung scheint mir die Auseinandersetzung mit diesen Fragen von großer Bedeutung. Sie eröffnet möglicherweise einen grundsätzlichen Ausweg aus den begrenzten Alternativen, vor die wir in der herrschenden Energiediskussion immer wieder gestellt und in denen wir gefangen gehalten werden - einen Ausweg aus der energiebedingten ökologischen Krise. (Daß es darüberhinaus noch andere Umweltbelastungen gibt - z. B. chemische, soll nicht vergessen werden.) Allein schon die Möglichkeit eines solchen Ausweges dürfte die Überzeugungskraft der Ökologiebewegung erheblich stärken, auch wenn sich die herrschenden Interessen - allen voran die der großen Energiekonzerne - der Perspektive einer solchen Veränderung massiv entgegenstellen werden. Aber die Kräfte und sozialen Bewegungen im Kampf für das Leben und für die Natur sind stärker geworden als zu Reichs Zeiten, und vor diesem Hintergrund wird es für die herrschenden Interessen schwieriger werden, entsprechende Ansätze zu unterdrücken. 

B. Kosmische Orgonenergie - unerschöpfliches Energiepotential 

Der Forschungsprozeß, auf dem Reich zur Entdeckung der »kosmischen Lebensenergie« (Orgon) kam, ist an anderer Stelle ausführlich dargestellt worden3: Ich will hier nur nochmal einige Punkte zusammentragen, die für den folgenden Zusammenhang von Bedeutung sind. (Wer auf eine Wiederholung verzichten will, kann den folgenden Abschnitt I. überschlagen.) 

I. Ergebnisse der Reichschen Forschungen 

  • Im Zusammenhang mit der therapeutischen Auflösung charakterlicher und körperlicher Erstarrungen war Reich immer wieder mit Erfahrungen seiner Patienten konfrontiert worden, die auf das Wirken starker emotionaler Energien hindeuteten.
     

  • Die genauere Erforschung dieser Energien brachte ihn zu der Entdeckung, daß alle lebendigen Prozesse durch das Pulsieren und Strömen dieser Energie im Organismus angetrieben werden. Blockierung gegenüber den spontanen Energiebewegungen - vor allem hervorgerufen durch Unterdrückung lebendiger Triebimpulse - führt zu Funktionsstörungen des Organismus.
     

  • Von allen lebenden Organismen gehen energetische Strahlungsphänomene aus, die über die stofflichen Grenzen des Organismus hinauswirken. Bei nicht lebenden Organismen bricht dieses Strahlungsphänomen zusammen. Der Unterschied zwischen Leben und Nicht-Leben hängt zusammen mit dem Wirken oder Nicht-Wirken der Lebensenergie (»Orgonenergie«) in Verbindung mit Zellplasma.
     

  • Unter bestimmten Bedingungen entstehen aus dem Zerfall lebender wie toter Substanzen kleinste bläschenartige Gebilde (»Bione«) als elementare stoffliche Träger biologischer Energie, die eine starke Strahlung aussenden. Ihr Energiepotential hat entscheidende Bedeutung beim Aufbau neuer lebender Zellen (»Biogenese«).
     

  • Orgonenergie ist demnach nicht nur treibende und regulierende Kraft, sondern auch strukturierende Kraft von Lebensprozessen. Mit ihrem aufbauenden Prinzip widerspricht sie dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre, der in der herrschenden Physik als unumstößliches Naturgesetz gilt und dem alle anderen Energieformen unterliegen.
     

  • Während sich bei anderen Energieformen unterschiedliche Energiepotentiale in der Tendenz ausgleichen, strömt Orgonenergie umgekehrt vom schwächeren zum stärkeren Potential - bis zu einer bestimmten Sättigungsgrenze, ab der es zu Entladungsvorgängen kommt.
     

  • Die von den Bionen ausgehenden Strahlungsphänomene zeigen im Dunkelraum bestimmte Bewegungsformen: In ihrer Intensität pulsierende, bläulich leuchtende Lichtpunkte bewegen sich auf Bahnen, die Reich als Kreiselwelle beschreibt. Darüberhinaus ist der umgebende Raum mit schwach schimmernden bläulich-grauen und beweglichen Nebelschwaden ausgefüllt. Bei Überlagerung zweier oder mehrerer Kreiselwellen kommt es zu Wirbelbewegungen.
     

  • Die gleichen Energiephänomene können - auch ohne die Abstrahlung der Bion-Präparate - beobachtet werden in einem metallumkleideten Dunkelraum. Sie lassen sich verstärken, wenn der Raum mit wechselnden Schichten von Isolator und Metall umkleidet wird - mit der innersten Schicht aus Metall und der äußersten Schicht aus Isolator. Die Strahlungswirkungen im Inneren erhöhen sich mit der Anzahl der wechselnden Schichten und sind ansonsten u. a. klimaabhängig.
     

  • Orgonenergie existiert demnach nicht nur in lebenden Organismen und wird von ihnen abgestrahlt, sondern füllt in plasmatisch ungebundener Form den ganzen Raum aus - auch das Vakuum. Sie unterliegt bestimmten typischen Bewegungsformen und kann durch wechselnde Schichten von Isolator und Metall in ihrer Konzentration erhöht und damit akkumuliert werden (Prinzip des »Orgon-Akkumulators«).
     

  • Im konzentrierten Orgonfeld des Akkumulators lassen sich lebende Organismen bioenergetisch aufladen - mit entsprechenden belebenden und heilenden Wirkungen auf den Organismus.
     

  • Die natürliche Pulsation der atmosphärischen Orgonenergie (und damit auch die bioenergetisch-plasmatische Pulsation der darin lebenden Organismen) wird unter dem Einfluß radioaktiver Strahlung gestört (ORANUR-Effekt), und zwar durch alle Abschirmungen hindurch - mit der Folge entsprechender bioenergetischer Funktionsstörungen und Krankheiten.
     

  • Die Pulsation der atmosphärischen Orgonenergie hat auch Einfluß auf klimatische Prozesse. Eine Störung der natürlichen Pulsation bewirkt eine Störung klimatischer Selbstregulierung mit der Folge klimatischer Katastrophen. Smog geht z. B. einher mit einer orgonenergetischen Erstarrung der Atmosphäre.
     

  • Mit bestimmten von Reich entwickelten Methoden lassen sich orgonenergetische Erstarrungen - in lebenden Organismen wie in der Atmosphäre - tendenziell auflösen und damit die zerstörte natürliche Selbstregulierung wieder herstellen.

II. Kosmische Energieüberlagerung - allgemeines Funktionsprinzip der Natur 

In seinen Büchern »Ether, God and Devil« (Äther, Gott und Teufel) und »Cosmic Superimposition« (Kosmische Überlagerung) setzt sich Reich systematisch mit den Funktionsgesetzen und Bewegungsformen der kosmischen Orgonenergie auseinander4. Vor allem auf die darin gemachten Ausführungen, die bislang im deutschen Sprachraum fast völlig unbekannt geblieben sind, werde ich mich im folgenden beziehen.

1) Frühere Vorstellungen von einem »Äther« 

Wenn Reich die Existenz einer kosmischen Orgonenergie behauptet, die alle Materie durchdringt und allen Raum (auch das »Vakuum«) ausfüllt, erinnert das zunächst an alte Vorstellungen eines »Äthers«, wie sie in der Geschichte der Physik immer wieder aufgetaucht sind und wie sie lange Zeit dem physikalischen Weltbild entsprachen. Aber diese Annahme eines alles durchdringenden Äthers, eines Mediums, das alle stofflichen Substanzen durch den Raum hinweg miteinander verbindet und Träger elektromagnetischer Wellen ist, diese Annahme scheint durch den Fortschritt der physikalischen Forschung längst widerlegt zu sein. So jedenfalls lernt es jeder Physikstudent, und so ist es heute herrschende Meinung. Wer sich heute noch ernsthaft mit Äthertheorie beschäftigt, scheint hoffnungslos hinter dem erreichten Stand der physikalischen Forschung hinterherzuhinken.

Dieser Einwand ist auch häufig von Physikern und anderen Naturwissenschaftlern zu hören, wenn sie mit Reichs Konzept einer kosmischen Orgonenergie konfrontiert werden. Reich waren entsprechende Einwände schon bekannt, und er setzte sich mit ihnen auseinander: Die früheren Äthertheorien gingen von der Annahme eines statischen, d. h. unbewegten Äthers aus, der den ganzen Kosmos ausfüllt. So wie bei einem Fahrzeug, das sich in stehender Luft bewegt, ein »Fahrtwind« entsteht, so müßte sich entsprechend bei Körpern ein »Ätherwind« ergeben, wenn sie sich im stehenden Äther bewegen. Genauso wie der Fahrtwind müßte sich auch der »Ätherwind« messen lassen.....

Die folgenden Schwerpunkte sind zusätzlich in der PDF-Datei (31 Seiten 416k) zu finden:

  • Das Michelson-Experiment und die scheinbare Widerlegung der Äthertheorie

  • Reichs Theorie eines in sich bewegten Äthers

  • Die Kreiselwelle als Grundbewegungsform der kosmischen Orgonenergie

  • Kosmische Energieüberlagerung, Wirbelbildung und Entstehung von Masse

  • Das Sonnensystem als Energiewirbel

  • Wirbelbewegung des Sonnensystems als treibende Kraft der Planetenbewegung

  • Wirbelstürme - Ergebnis kosmischer Energieüberlagerung?

  • Ansätze zu einer technologischen Nutzung der kosmischen Energie

  • Ein Rätsel für die Physik: Maschinen mit einem Wirkungsgrad von mehr als 100%

  • Bewegungsgleichklang mit der kosmischen Orgonenergie: Grundlage für das Anzapfen unbegrenzter Energie?

  • Die Wirbelenergie im Widerspruch zur herrschenden Physik

  • Herrschende Technologie - Mißachtung aufbauender Naturprozesse?

  • Wirbelenergie und Naturtongesetz - das Schaubergersche gemeinsame Funktionsprinzip der Natur

  • Technische Möglichkeiten der Nutzung von Wirbelenergie

  • Ein Ausweg erscheint technisch möglich - er müßte nur politisch durchgesetzt werden

Siehe auch:  http://www.mahag.com/galaxien.htm  
Siehe auch:  http://astro.goblack.de

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Unbegrenzte Energie - Ausweg aus der Ökologischen Krise?

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Version: 24.06.08 20:27:09